Geschichten aus Kreta Griechenland: Gute Nachrichten aus Griechenland –  Kreta von seiner besten Seite: Hier schreiben wir kleine Erzählungen aus Kreta, Griechenland; wahre Geschichten über das, was wir hier erleben, und mit Ihnen teilen möchten! Auf diese Weise erhalten Sie eine Vorstellung von der Kultur und den Traditionen der Insel Kreta.

Tauffest auf Kreta: Viele Menschen taufen ihre Kinder in der Weihnachtszeit. Es gibt viele Taufen und Hochzeiten in der Weihnachtszeit auf Kreta. Wir gingen gestern auch zu einer Taufe, was ein schöner Abschluss nach einer langen Weihnachtswoche war! Brrr, es ist ziemlich kalt für die Kinder in einem solchen kirchlichen Bad! Dann gingen wir zur Taufe in Rogdia. Gutes Essen und griechische Live-Musik- und immer wieder beeindruckend, dass kleine Kinder schon die griechischen Tänze beherrschen!

Kalderinis auf den griechischen Inseln – alte Verbindungen zwischen den Dörfern von früher, als es noch keine asphaltierten Straßen gab. Kalderinis sind eigentlich Eselspfade, die von Dorf zu Dorf laufen. Diese Pfade sind nur 80 Zentimeter breit, aber das war früher breit genug, um einem Esel Platz zu bieten. Dies waren in der Antike die einzigen Verbindungen über die Insel. Diese Wege sind manchmal Tausende von Jahren alt. Sie müssen sich vorstellen, dass ein Bauer aus Zentralkreta früher zu Fuß in die Hauptstadt Heraklion gehen musste, mit seinem Esel, der eine Last von 150 kg trug. So kam er etwa 25-30 km pro Tag zu Fuß voran. Es war eigentlich fast eine Weltreise damals. Heutzutage können Sie diese unbekannten Wege durch die Natur bewandern und die Ruhe genießen.

Geschichten aus Kreta – Wie ist das Möglich

Kreta und seine Seiten

Kreta von seiner besten Seite: Wie ist es möglich! Inzwischen lebe ich seit über 15 Jahren auf Kreta. Obwohl ich nicht oft über die Gewohnheiten auf meiner Insel überrascht bin, geschieht gelegentlich etwas, und ich denke: „Was ist das denn jetzt, wie ist das nur möglich!“ Wie vor zwei Jahren – eine Variante von „Wie ist das nur möglich!“:  Es war ein kalter November Tag mit strahlender Sonne. Ich war mit dem Auto unterwegs zu einem Termin in der Stadt und fuhr langsam durch die Berge – Eile ist auf den kretischen Bergstraßen nicht angebracht! In der Ferne konnte ich einen kleinen dunklen Fleck erkennen.

Schwarze Dame

Aus der Nähe stellte sich der Fleck als eine in Schwarz gekleidete alte Dame heraus, mit einem riesigen Haufen von Holz auf dem Rücken.  Sie war sowieso nicht sehr groß, vielleicht anderthalb Meter, und unter ihrer Last ging sie gebeugt, mit der Nase fast auf dem Boden. Ich hielt an und fragte sie, was sie tat. „Ich hole Holz für den Ofen, mein Junge, es wird Winter,“ antwortete sie lächelnd. Ihr Lächeln gab einen großen Blick auf ihre zwei verbleibenden Zähne frei „Wo müssen Sie denn noch hin, gute Frau?“, fragte ich. Mit einem krummen Finger zeigte sie auf die Spitze des Berges. Das waren fast 5km bergauf!

„Komm“, sagte ich, „wir werfen das Holz in den Kofferraum und ich bringe dich“. Ich hatte schließlich noch Zeit. Ob wir dann nicht auch noch den anderen Holzstapel mitnehmen könnten, wollte sie wissen? Nach 10 Minuten zu Fuß durch die Olivenhaine stießen wir auf einen noch größeren Haufen ordentlich angehäufter Zweige. Hatten sie etwa vorgehabt, die auch noch nach oben zu schleppen? Also gut, alles rein ins Auto. Während der Fahrt zu ihrem Haus erzählte sie mir wunderbare Geschichten darüber, wie lange der Olivenhain bereits der Familie gehörte, und wie sehr sie sich auf die Ernte freute. Ihre Kinder und Enkel lebten alle in Heraklion, aber kamen jedes Jahr zur Olivenernte in das Dorf zu ihr. Der Glanz in den Augen zu mir bestätigt, wie wichtig diese Tradition für sie war.

Das Kafenion

Ihr Dorf hatte nichts Besonderes zu bieten. Klein, typisch für Kreta mit schmalen weißen Straßen, verfallenen Häusern, ein Kafenion (griechisches Kaffeehaus) und, natürlich zwei Kirchen. Eine alte hölzerne Tür, vor der wir stoppten. „Wir sind da!“ rief sie erleichtert. Ich wollte mich verabschieden, aber das war nicht erlaubt. Zuerst musste ich etwas trinken. Die Hütte war klein, der scharfe Geruch der „Somba“ (Holzofen) traf mich. Meine Wirtin lief eilig treppauf und treppab. Sie muss in ihren Achtzigern gewesen sein, aber lief mit der Geschwindigkeit eines jungen Mädchens umher.

Es wurde Wein serviert und Käse in Scheiben geschnitten. Die alte Uhr an der Wand schlug 2 Uhr. Sie warf einen Blick auf sie, entfernte sich und kam mit Walnüssen, Tomaten und Gurken zurück. Wir unterhielten uns eine Weile über ihre Familie, Kinder und das Leben, die alte Dame in schwerem kretanischen Dialekt. Irgendwann stand ich auf um zu gehen, aber wurde sanft auf den Stuhl zurückgeschoben. „Ochi, ochi“, rief sie, ihr rechtes Auge auf die Uhr gerichtet, „erst müssen Sie etwas zu essen zu bekommen!“.

Ziege und Reis

Das Glas wurde nachgefüllt und ich bekam einen dampfenden Teller mit Ziege und Reis vorgesetzt. Neben ihr auf dem Sofa stand eine alte Kiste mit einem verblichenen Muster und abblätterndem Goldpapier. Sie nahm ihre „Schätze“ einen nach dem anderen aus der Kiste – und hatte zu jedem eine Geschichte zu erzählen. Wunderbare alte Fotos mit einer Geschichte der verschiedenen Generationen. Es rollte eine Träne über ihre Wange, als wir das Familienbild aus den dreißiger Jahren betrachteten. Seufzend legte sie die Bilder zurück in die Schachtel. Es war wirklich an der Zeit für mich zu gehen, so wagte ich einen weiteren Versuch. Wieder sah sie auf die Uhr. Es war halb fünf, und nun durfte ich gehen. Mit zwei dicken Küssen verabschiedete sie mich, und ich wendete mein Auto.

Während ich bergab den gleichen gewundenen Weg fuhr, wurde mir klar, wie lang dieser Weg war. Die alte Oma hätte sicher anderthalb Stunden zu Fuß gebraucht, hätte ich sie nicht nach Hause gebracht. Anderthalb Stunden. Der Groschen fiel. Die anderthalb Stunden, die ich ihr gespart hatte, gab sie mir in Form von Nahrungsmitteln, Getränken und herzlichen Gastfreundschaft zurück. Das ist Kreta von seiner besten Seite!

Geschichten aus Kreta – Weihnachten

Weihnachtsausflüge auf Kreta – Handwerk auf Kreta: Der Glockengießer.
Zentralkreta: Wir fahren am Fuß des Ida-Gebirges in das Innere von Kreta. Kleine Bergstraßen, hier trifft man nur auf wenige Leute. Wir haben diese Route auf dem GPS gespeichert, mit dem Ziel, hier vielleicht nochmal im Sommer entlangzufahren. Die Fahrt ist zu dieser Zeit des Jahres herrlich: schöne Landschaft, schönes Wetter und über uns die weißen Schneegipfel des Ida-Massivs (2456 Meter hoch). Die Temperatur in den Bergen ist sehr unterschiedlich: in einem Ort sind es 22 Grad ist, kurz danach nur noch 3 Grad. Das liegt natürlich an den Höhenunterschieden, aber an der Küste war heute Wetter zum Schwimmen, und so ist das doch beeindruckend. Wir haben viele Dörfer während der Weihnachtstour besucht: Krousonas, Tillisos, Agios Mironas, Daphne, Venerato, Kato Asites, Prinas, Agios Thomas, Gonies, Anogia, Nida-Plateau, Petrokefalo, Stavrakia und Kato Kalesia.

Jedes Dorf hat sein eigenes Gesicht – immer mit einer kleinen Kirche und einem griechischen Kafenion (Kaffeehaus) in der Mitte. Die kleinen Dörfer inmitten der Natur  sehen idyllisch aus, denn Kreta ist um diese Jahreszeit sehr grün. Ein Winter-Gefühl mag sich nicht einstellen, denn durch die Temperaturen und das Grün fühlt es sich an wie im Frühling. Überall, wo wir zu einem Kaffee anhalten, bekommen wir selbstgemachte Weihnachtsplätzchen … Was für ein Genuss!

Geschichten aus Kreta – Die Oliven

Olivenernte auf Kreta: Um diese Jahreszeit ist überall viel los in den Bergen, jeder ist mit der Olivenernte beschäftigt. Für unsere Gäste eine tolle Erfahrung. Die Ernte ist anstrengende Arbeit, aber jeder ist fröhlich dabei. Die Säcke mit den Oliven werden mit großer Sorgfalt gefüllt, und über einem Feuer aus den Zweigen wird ein Mittagessen zubereitet.  Jeden Tag werden die geernteten Oliven in die Ölmühle gebracht. In jedem Dorf gibt es so eine Ölmühle – Sie können gerne einfach hineingehen und zuschauen, wie das Öl hergestellt wird. Wie schade, dass so viele Leute nur im Sommer nach Kreta kommen, denn im Winter hat die Insel so viel Besonderes zu bieten!

Handwerk

Glockengießer und altes Handwerk auf Kreta. Dieses alte Handwerk ist auf Kreta noch lebendig! Eine Glockengießerei, in der noch ganz traditionell Glocken für die Schafe und Ziegen hergestellt werden. Hier können Sie sehen, dass Handwerkskunst in Europa noch sehr lebendig ist! Der Besitzer macht alle Glocken selbst, – auf Kreta kann er davon zum Glück gut leben, weil Kreta eine Insel voller Schafen und Ziegen ist. Nach einem Glas Raki aus eigener Herstellung ist es Zeit, unsere Tour durch die Dörfer um das Ida-Gebirge fortzusetzen.

Der Winter

Berge mit Schnee auf Kreta: Ida ist der höchste Berg der Insel Kreta, hier liegen sieben Monate im Jahr Schnee! Der Weg ins Landesinnere ist schön, mit vielen verlassenen Kirchen und steinernen Hirtenhäusern. Es ist so kalt in den Bergen! Auf dem Weg zurück zum Zorbas wird es jede Minute wärmer. Auf dem Grundstück angekommen ist es mit 22 Grad in der Sonne geradezu sommerlich! Zeit für ein Glas Wein am Meer!

Das verlassene Dorf Aradena: Dieses Dorf ist seit den 40er Jahren verlassen.  Aradena wurde aufgegeben, als eine Familienfehde („Vendetta“) im Dorf außer Kontrolle geriet und  es sogar Todesfälle gab. Die Bewohner wurden in das Dorf Anopoli der Nähe umgesiedelt. Dennoch siedeln sich langsam im Dorf wieder Menschen an. Es gibt eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Die Straßen sind schön zum Spazierengehen, hier können Sie auch in die verlassenen Häuser hineinschauen und bekommen eine Idee, wie die Menschen früher hier gelebt haben.

Am Ende des Dorfs führt ein Eselspfad nach unten in die Schlucht. Dieser Kalderini wurde gebaut, um den Dorfbewohnern die Überquerung der Schlucht zu Fuß oder mit dem Esel zu ermöglichen. Es war ein harter Ab- und Aufstieg um auf die andere Seite zu kommen! Die Brücke von Aradena  wurde erst in den 80er Jahren gebaut, die das Erreichen des Dorfes einfacher macht. Rund um das Dorf wachsen Olivenbäume, die oft mehrere hundert Jahre alt sind – ein Zeichen des alten Wohlstands. Der Blick auf die Weißen Berge hinter dem Dorf ist fantastisch!

Geschichten aus Kreta – Karneval

Traditioneller Karneval in Gergeri, Kreta: Dorf Gergeri ist in der Nähe von Kato Zaros, hoch oben in den Bergen Kretas. Dieses Dorf feiert jedes Jahr „Rosenmontag“ (eigentlich „reiner Montag“) mit einem traditionellen Karneval. Dieses Fest ist der Auftakt zur „Sarakosti“, den sieben Wochen Fastenzeit vor Ostern.  Während dieser Zeit, und auch schon während der Karnevalsparty, isst man Tintenfisch, Meeresfrüchte und Salate. Kein Fleisch oder Milchprodukte werden gegessen. Dieser Karneval ist eine ganz eigene Tradition: alle verkleiden sich als Schafe und ziehen mit Schafsglocken durch die Straßen, die „Schafe“ werden von einem Hirten angetrieben.

Gergeri

Die Hauptstraße des Dorfes ist für den Umzug vollständig gesperrrt, und entlang der Straße sind Tische aufgestellt, mit köstlichen Speisen und Getränken: Wein und Raki, Fisch und Kleinigkeiten aus der lokalen Küche. Wir haben unsere „Sarakosti“ Gergeri bei „zu Kouroupi“ begonnen, einem kleinen Lokal an der Hauptstraße des Dorfes. Das Fest in Gergeri beginnt jedes Jahr um 12 Uhr, aber es ist ratsam, früh zu kommen, und so saßen wir bereits um 10 Uhr am Tisch. Auf dem großen Dorfplatz wird kretanische Livemusik gespielt, mit Lyra, Mandoline und Laute. Jeder tanzt ausgelassen auf dem Platz, und freut sich schon jetzt auf das nächste Fest: das griechische Ostern

Wandern in einem verlassenen Geisterdorf. Diese Dorfwanderung endet im verlassenen kretanischen Dorf Kalami. In Kalami kann man gut erkennen, wie Dörfer in und vor den 50er Jahren auf Kreta aussahen. Die Landschaft um das Dorf herum ist atemberaubend schön, und bietet das ganze Jahr über etwas zu sehen. Das Dorf duckt sich zwischen hohe Felsen und Feldern mit Olivenbäumen, Blumen und kleinen Bächen. Im Frühling strömt hier viel Wasser durch die kleinen Bäche. Auch viele Obstbäume gibt es hier, an denen wir auf unserer Wanderung durch dieses verlassene landwirtschaftliche Gebiet kommen. Die Wanderung können wir ganz nach Lust und laune anpassen – von 5-12km. Lesen Sie mehr zu dieser Wanderung in Süd-Kreta.

Geschichten aus Kreta – aus vergangenen Tagen

November – Kreta von seiner besten Seite: Erntezeit: Ein Höhepunkt des Jahres ist jedes Jahr wieder unser Griechisch-Kochen-Workshop auf Kreta. Wir genießen gemeinsam die herrliche Natur, wilde Kräuter zu sammeln, zu kochen, und unter den Olivenbäumen gemeinsam zu essen. Jedes Jahr bekommen wir dann zu hören: “Wie lecker euer Olivenöl doch ist!  Und uns fallen dann jedes Mal die Augen aus dem Kopf, wenn wir die Preise hören, die im nördlicheren Teil Europas für Olivenöl bezahlt werden: bis zu 18 Euro pro Liter? Da fragt man sich doch, wie das angehen kann, wo doch die Olivenbauern auf Kreta nur 2 Euro pro Liter bekommen. Wer verdient daran?

Der Zwischenhandel? Die Transporteure? Steuer? Die Bauern, die sommers wie winters ihre Plantagen pflegen sicher nicht! Kreta ist verantwortlich für 6% der weltweiten Olivenölproduktion. Faktoren wie das Land, das Klima und die gute Pflege der Bäume sorgen für Top-Qualität – kretanisches Olivenöl zählt zu den besten der Welt. Und ja, Kreta liegt abgeschieden, und so sind die Transportkosten aufs Festland etwas höher, aber der Unterschied zwischen 2 und 18 Euro scheint uns doch sehr hoch! Allerdings gibt es inzwischen Ölmühlen, die mit der Verpackungsindustrie zusammenarbeiten, und so wird in Zukunft das gleiche Öl zu niedrigeren Preisen in die Geschäfte kommen. Meine Hoffnung ist nur, dass wir die Ölbauern nicht vergessen, denen würde man doch ein bisschen mehr Gewinn wünschen. In jedem Fall hängen die Bäume dieses Jahr voll mit Oliven, also lasst uns auf eine gute Ernte hoffen!

Oliven

Die Ernte der Oliven ist sehr schwere Arbeit, besonders im hügeligen Gelände Kretas. Bergauf, bergab, immer mit schweren Säcken voller Oliven, über unebene Felder. Mit dem November beginnt auch die Olivenernte. Die Zweige hängen schwer nach unten von ihrer Last, dem grünen Gold Kretas. Auf den Feldern geht es geschäftig zu: Netze werden unter die Bäume gespannt, und die Oliven werden von den Zweigen geschlagen, in den Netzen gesammelt und in Säcke gefüllt. Dann werden sie in die Ölmühle gefahren. Damit ist die Arbeit aber noch nicht vorbei: nun müssen die Bäume gepflegt und ausgeschnitten werden, gedüngt werden, in den Sommermonaten gewässert und auf Schädlinge überprüft werden, damit die nächste Ernte gelingt.

Auch muss die Erde zwischen den Bäumen gepflügt werden, damit trockenes Gras keine Nahrung für Waldbrände bieten kann. Es ist ein Erlebnis, die gemeinschaftliche Arbeite der griechischen Familien bei der Ernte zu sehen, und ein guter Grund, Kreta auch mal im Winter zu besuchen Vor allem im November und Dezember ist die Ernte in vollem Gange. Wenn Sie als Tourist in der Gegend unterwegs sind, schauen Sie ruhig ein bisschen zu – und bei der typischen griechischen Gastfreundschaft kann es gut sein, dass Sie zu einem Picknick in der Arbeitspause im Feld eingeladen werden. Überall in den Bergen brennen nun kleine Feuer in den Feldern, in denen die Zweige verbrannt werden und gegrillt wird. Halten Sie auch gerne bei einer Ölmühle an und gehen sie hinein, dann können Sie bei der Produktion des Öls zuschauen. Eine tolle Zeit, um auf Kreta zu sein! Auf eine gute Ernte!

Ouzo

Ouzo? Wir wollen Raki! Wenn man an Griechenland denkt, denkt man unwillkürlich auch gleich an Ouzo. Glaubt man der Werbung, ist Ouzo das Nationalgetränk der Griechen. Weit gefehlt! Statistisch gesehen haben die Niederländer den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Milch. Die Griechen hingegen trinken den meisten…. Whiskey! Ungelogen! Auf Kreta werden natürlich solche Statistiken widerlegt: hier ist das Getränk Nummer eins der Raki.

Raki wird aus Traubentrester hergestellt. Zuerst werden die Trauben mit bloßen Füßen gestampft und entsaftet. Aus dem Saft wird der Wein hergestellt. Die Traubenreste wurden früher unter einen schweren Mühlstein gelegt um noch den letzten Saft herauszupressen. Danach werden die Schalen für 6-8 Wochen in einem Fass vergoren. Das Ganze wird dann destilliert, und das Endprodukt ist… Raki! Raki ist für alles gut – ein Allheilmittel. Zahnschmerzen? Ein paar mal täglich mit Raki spülen. Erkältet? Mit Raki die Brust einreiben und warm halten. Grippe? Raki mit einem Löffel Honig erwärmen und trinken. Nach zwei Gläsern von diesem Getränk ist jede Krankheit vergessen!

Raki

Heutzutage wird der Raki in Dorf-Destillen hergestellt, Kazani genannt, nach den großen Kesseln, in denen destilliert wird. Jedes Dorf hat so eine Schnapsbrennerei. Der Brenner berechnet für seine Arbeit wenig, meist nur einen Anteil dessen, was er herstellt.

Von Ende Oktober bis in den Dezember hinein geht es in den Brennereien hoch her – all der Trester, der bei der Weinlese angefallen ist, muss destilliert werden. Die Destillation dauert mehrere Stunden, ist aber alles andere als langweilig! Die ganze Familie wird mitgebracht, und viele Freunde kommen vorbei. Ein Grill wird angeworfen, und jeder bringt etwas mit: Grillkartoffeln, Oliven, Tomaten, Feta, und natürlich Fleisch für den Grill. Andere sorgen für die Musik: eine Lyra und eine Laute werden hervorgeholt, die traditionellen Instrumente Kretas.

Die fröhliche Gesellschaft probiert dann den „Protoraki“, den ersten Raki, der aus der Destille fließt – ein hochprozentiges Getränk, das einem den Atem nimmt! Schnell trinken, sonst verflüchtigt sich der Alkohol! Nun wird natürlich über die Qualität des Rakis diskutiert und gestritten. Der von Opa Kostas aus dem letzten Jahr war aber leckerer! Onkel Giannis schmeckt seine eigene Produktion besser. Nachbar Manolis greift zur Lyra, und das ganze Fest verwandelt sich in eine wilde Tanzparty. Natürlich müssen alle mitmachen!

Jeder, der um diese Jahreszeit auf Kreta ist, sollte einmal bei solch einem Raki-Brennfest dabei gewesen sein. Der Fabrikeigentümer ist gerne bereit, alles zu erklären und ein paar Getränke auszugeben. Die Chance, dass Sie nicht vor Mitternacht zu Hause sind, ist groß, denn das ist nun mal kretanische Gastfreundschaft wie sie leibt und lebt!

Fische auf Kreta

Delfine auf Kreta. Wir fahren oft mit unseren Gästen mit dem Boot raus, und regelmäßig bekommen wir die selbe Frage gestellt: Sehen wir auch Delfine? Ja, möglich ist das, aber wir können für nichts garantieren! Es gibt um Kreta herum viele Delfine, aber man muss auch Glück haben. Nicht umsonst sind im Palast von Knossos Delfine auf den Wandmalereien abgebildet. Schon vor 3500 Jahren waren diese Tiere wohlbekannt. In den letzten Jahren sehen wir regelmäßig Delfine auf unseren Touren. Das schönste – aber auch frustrierendste – Erlebnis war während eines Tauchgangs: ein normaler Tag, nicht viel Wind, Temperaturen um die 28 Grad und ruhige See.

Auf der Fahrt zum Tauchplatz sprangen 10 bis 12 Delfine aus dem Wasser um das Boot herum – aber alle Kameras lagen gut verstaut tief unten unter der Tauchausrüstung und waren nicht zu erreichen! Das Schauspiel dauerte eine Minute lang, als ob die Delfine uns ärgern wollten – Ha, ha, ihr seid ja doch zu spät dran mit euren Kameras! Und das waren wir auch… aber es war trotzdem ein einmaliges Erlebnis! Danach sprangen wir am Tauchplatz schnell ins Wasser, aber leider ließ sich während des gesamten Tauchgangs kein einziger Delfin blicken…trotzdem, das Gefühl, sie so nahe um uns herum zu haben, war einmalig!

Heraklion

Ein anderes Mal fuhren wir die Küstenstraße entlang zum Flughafen von Heraklion, und sahen am Straßenrand mehrere Autos stehen. Im Wasser tummelte sich eine ganze Gruppe Delfine, mehrere Minuten lang spielten und sprangen sie. Und natürlich, Sie ahnen es, hatten wir wieder keine Kamera dabei!

Aber ein paar Mal ist es uns doch gelungen, auf Bootstouren zur Insel Dia Delfine zu fotografieren. Bei so einer Bootstour muss man die Kamera tatsächlich immer bereit halten. An einem Tag im Juni sind uns drei gute Fotos geglückt, denn die Delfine sprangen um uns herum aus dem Wasser. Trotzdem, es ist immer auch Glückssache. Diese Woche hatten wir solch ein Glück und konnten wieder ein paar schöne Fotos machen. Hoffentlich können wir dieses Jahr noch viele Delfine auf Kreta sehen!

Geschichten aus Kreta – Olivenernte von A bis Z

Olivenbäume auf Kreta. Nach der Olivenernte im Herbst und Winter stehen jetzt die Olivenbäume auf Kreta wieder in voller Blüte. Nach der Ernte wurden die Bäume am ersten Tag nach Vollmond beschnitten. Dies ist wichtig, denn sonst fällt die Ernte im nächsten Jahr weniger gut aus. Die Olivenernte 2001/2012 ist nun fast vorbei, nur an einigen wenigen Stellen hier auf Kreta wird noch geerntet. Der Ölpreis war dieses Jahr viel höher als in anderen Jahren, aber dieses Jahr war eines der Jahre, in denen die Ernte weniger reich war. Hoffentlich sieht es in diesem Herbst besser aus und wir haben viele Oliven! Nun, da die Bäume beschnitten wurden, dürfen sie Kraft tanken um im nächsten Jahr wieder die Grundlage für bestes kretanisches Olivenöl zu liefern.

Olivenöl. Ja, es ist wieder soweit. Beinahe Ende Oktober – die Oliven müssen geerntet werden. Ohne diese Ereignis wäre Kreta um einiges ärmer und hätte nicht den selben Charme. Den ganzen Winter über ist die Bevölkerung damit beschäftigt, die Olivenernte einzubringen und das Land zu bestellen. Jede Familie hat Olivenbäume, ob es nun 25 oder 500 sind. Diese Bäume werden von Generation zu Generation weitervererbt – oft stehen sie daher über viele Dörfer verteilt. Zuhause bei den Kretanern ist es jederzeit Oliven-Zeit.

Seife

Zu jeder Mahlzeit steht ein kleines Tellerchen mit Oliven auf dem Tisch, an Ostern wird das Haus mit einem Olivenzweig geschmückt, Flecken in der Kleidung werden mit Olivenseife entfernt, der Mistelzweig an Weihnachten ist natürlich ein Olivenzweig, alle Mahlzeiten werden mit sehr viel Olivenöl zubereitet, und wer Probleme mit der Verdauung hat, bekommt einen Esslöffel Olivenöl. Oliven sind einfach für alles gut! Und natürlich sieht man deshalb auch, egal wo man läuft oder entlangfährt, Olivenbäume oder Olivenhaine. Auch Balkons in Heraklion können ganze Plantagen beherbergen, in Töpfen wohlgemerkt, und selbst auf sonst kahlen Bergen findet man einzelne Olivenbäume. Sollten Wissenschaftler die DNA der Kretaner untersuchen, so werden sie bestimmt ein besonderes Oliven-Element finden, davon bin ich fest überzeugt!

Der alte Baum

Aber verwunderlich ist das tatsächlich gar nicht. Olivenbäume gab es schon vor 4000 Jahren auf Kreta, und die Griechen haben den Baum nach Frankreich, Italien und Spanien gebracht. Der Baum selbst ist genügsam: Sonne, Wasser, milde Winter und viel Zeit. Sehr viel Zeit. Erst nach fünf Jahren trägt das Bäumchen die ersten Oliven, und erst nach zehn Jahren sieht er dann nach einem Olivenbaum aus. Mit 15 Jahren ist er dann ausgewachsen und trägt viele Oliven. Im Frühjahr ist der Baum voll mit kleinen gelb-weißen Blüten. Wenn diese Blüten vertrocknet sind, fangen die Oliven an zu wachsen. Die Bäume haben das ganze Jahr über grüne Blätter, und so sieht Kreta das ganze Jahr über grün aus.

Die Pflege der Bäume ist allerdings viel Arbeit. Es muss gepflügt werden, die Bäume müssen beschnitten werden, mit Mist gedüngt werden (zum Glück gibt es genügend Schafe, Esel und Ziegen auf Kreta, die Dünger in ausreichender Menge produzieren). Dann stellt auch die Bekämpfung von Ungeziefer ein großes Problem dar. Und natürlich die Ernte – das ist harte Arbeit. Erst werden große Netze unter die Bäume gespannt. Nicht einfach, denn die Bäume stehen zum Teil weit auseinander und oft an steilen Hängen. Von dem alten Transport-Auto werden die Maschinen geholt. Diese bestehen aus einem tragbaren Motor von 10kg Gewicht, und daran befinden sich zwei  lange Stangen mit Plastik-Verstrebungen am Ende.

Baum zu Baum

Mit diesen rotierenden Stangen werden die Oliven sanft von den Zweigen geschlagen – aber das Gewicht des Geräts muss den ganzen Tag herumgetragen werden – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, von Baum zu Baum. Und das passiert auch nur bei modern eingestellten Familien – viele Familien ernten auch noch komplett mit der Hand. Dabei werden mit langen Stangen die Oliven vorsichtig einzeln von den Bäumen geschlagen. Vorsichtig, damit das Öl nicht schon vorher austritt. Am Ende des Tages werden die Netze zusammengerafft und die Oliven in Säcke gefüllt und in die Ölmühle gefahren.

Je nach Größe des Baumes kommen pro zwei Bäume ca. ein Jutesack Oliven zusammen, ca 80kg. Das ergibt ungefähr 12 Liter Öl. Im Verkauf bekommt der Bauer dafür ca. 24 Euro. In Nordeuropa wird das Öl dann für 8-12 Euro pro Liter oder mehr weiterverkauft (und das ist dann oft nicht das gute Olivenöl aus Kreta, sondern mindere Qualität). Unglaublich. Für einen Liter Öl wird so hart gearbeitet.

Das Olivenöl, in dem Aphrodite sich badete, kam übrigens angeblich auch aus Kreta. Und auch Zeus wuchs mit kretanischem Olivenöl auf. Jeder Tropfen ist flüssiges Gold!

Geschichten aus Kreta – Weihnachten und Neujahr

Weihnachtstruthahn auf Kreta – mal anders. Weihnachten auf Kreta hat sich in den letzten Jahren zu einem wirklichen Fest entwickelt. War früher nur Ostern das wichtigste Fest des Jahres, so liefert sich Ostern mit Weihnachten nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen wenn es um die Beliebtheit geht. Alle Häuser im Dorf werden mit Beleuchtung dekoriert, und in den Dörfern werden an öffentlichen Plätzen Krippen aufgestellt. Oft so groß, dass man darin mit den Schafen und den Heiligen Drei Königen zusammen übernachten könnte! Die Hauptstadt Heraklion wird mit einem großen Weihnachtsbaum und festlicher Beleuchtung geschmückt, und die Geschäfte täglich von früh bis spät geöffnet. Über Lautsprecher schallen Weihnachtslieder durch die Straßen. Der Platz der Freiheit verwandelt sich in einen Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn, öffentlichen Konzerten und einem Weihnachtsmann-Dorf. Frohe Weihnachten!

Auch privat wird Weihnachten und die Vorweihnachtszeit gefeiert. Englische Freunde von uns kamen neulich auf die Idee, ein echtes englisches Weihnachtsessen zu organisieren und luden um die 20 Personen ein, darunter auch viele Griechen. Der Vorbereitungsstress war unserer Freundin anzusehen – alles sollte perfekt sein, damit ihre Freunde ein perfektes Weihnachtsfest genießen konnten. Freund Giorgos bot an, sich um den Truthahn zu kümmern, und sie nahm dankbar an.

Am Weihnachtstag sollten die Gäste dann um 2 Uhr kommen. Die nicht-griechischen Gäste waren auch pünktlich um 2 Uhr da. Nach und nach trafen auch die griechischen Gäste ein. Aber: kein Giorgos. Um 4 Uhr schlenderte er dann gemütlich herein. „Gia sas paidia“ (Hallo Freunde!) rief er, „wo ist der Grill“ ? Grill? Unserer Freundin stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Sie blickte über Giorgos‘ Schulter, und hinter ihm trippelten, quicklebendig, zwei Truthähne…

Das Fest dauerte dann bis in die frühen Morgenstunden und war ein voller Erfolg. Und die Truthähne? Die hatten noch für viele Jahre ein gutes Leben im Garten unserer Freundin. Kreta wie es leibt und lebt!

Silvester

Weihnachten und Neujahr auf Kreta: Neujahr auf Kreta ist ein Erlebnis! Am Silvesterabend wird gefeiert, mit Musik, Tanz und Feuerwerk und Schmalzgebäck. Griechisches „Schmalz“gebäck – in Olivenöl gebacken- und dreimal so lecker. Dieses Jahr noch nichts vor? Kommen Sie doch zu uns nach Kreta!

Keine schönen Neuigkeiten aus Kreta: 5. April 2013: Pluto, unser Zorbas-Hund ist nach 13,5 Jahren  treuem Dienst friedlich eingeschlafen. Für einen Schäferhund war das ein langes Leben, aber wir sind doch sehr traurig – man hat so viel mit dem Tier erlebt und wächst zusammen. Früher war er immer im Zorbas dabei, aber in den letzten zwei Jahren blieb er zuhause. Er war ein freundlicher, lieber Hund, mit dem Kinder spielen konnten. Mit Touristen aufgewachsen, war er zu allen lieb und freundlich. Zu uns kam er als kleiner Welpe 1999, und wurde dann zu einem festen Bestandteil des Zorbas. Die Leute fragten öfter, wie es ihm gehe, als wie es uns geht!

2003 bekam er eine Medaille, als er ein dreijähriges Kind vor dem Ertrinken rettete. Kommissar Rex war nichts gegen unseren Kommissar Zorbas – Pluto. Wie oft ist er um den Pool gerannt, wieviele Gäste hat er zu ihren Zimmern begleitet? Ich weiß es nicht. Menschen, die vor Hunden Angst hatten, hatten nach einem Treffen mit diesem 60kg-Hund keine Angst mehr. Es gibt selbst Gäste von uns, die ein Tattoo mit Pluto haben! An der Zorbas-Foto-Wand bleibt immer ein Platz für ihn. Im Winter, wenn wir manchmal abends in die Stadt gingen, blieb er brav zuhause und bewachte die Bar. Keine Pfote setzte er über die Grundstücksgrenze, und wartete am Eingang, bis man zurückkam. Er war ein einmaliger Hund, ein Glückslos. Wir trauern um ihn. Ruhe sanft, Pluto aus dem Zorbas!

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